| | |

Geopolitische Unwägbarkeiten verunsichern Straßentransporteure

Angesichts geopolitischer und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten spielt die technologiegetriebene Innovation für den europäischen Straßentransportsektor eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Herausforderungen von morgen. Das ist die Kernaussage eine Umfrage, die heute in den frühen Morgenstunden von der IRU veröffentlicht wurde. Das Thema steht ganz oben auf der Tagesordnung des IRU World Congress, einer neuen globalen Veranstaltung für Transport, Logistik und Mobilität, die in dieser Woche in Muscat (Oman) stattfindet.

Die Umfrage stellt eine globale Momentaufnahme dar und basiert auf Interviewdaten von 450 Transportunternehmen in ganz Europa, Asien und den Ländern des Golf-Kooperationsrats. Befragt wurde 175 Unternehmen aus acht europäischen Ländern – Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Niederlande, das Vereinigte Königreich, Polen und Rumänien. Es kamen zu den folgenden Hauptergebnissen:

-) Die Mehrheit der Transportunternehmen in Europa (57 %) betrachtet geopolitische Unwägbarkeiten als die größte Bedrohung für ihre Entwicklung.

-) Technologie und Innovation spielen bei der Bewältigung von Herausforderungen und der Sicherung der Zukunft der Branche eine Schlüsselrolle – 71 Prozent der befragten europäischen Transportunternehmen gehen davon aus, dass autonome Lkw im Laufe des kommenden Jahrzehnts zu einer realisierbaren Option werden.

Es stellt sich heraus, dass in Anbetracht der noch andauernden Brexit-Verhandlungen mehr als die Hälfte (57 %) der europäischen Unternehmen die geopolitischen Unwägbarkeiten als die größte Bedrohung für den Sektor betrachten. Außerdem gibt es erhebliche Bedenken bezüglich der Überregulierung (48 %), wobei die Auswirkungen der EU-Mobilität nach wie vor branchenweit spürbar sind, sowie die Möglichkeit einer neuen globalen Rezession (54 %).

Umberto de Pretto, Secretary General der IRU, kommentierte: „Das globale Transportsystem beeinflusst das Leben eines jeden der insgesamt sieben Milliarden Menschen auf dem Planeten, von der Nahrung, die wir zu uns nehmen, bis hin zu den Verbraucherprodukten, die wir kaufen. Von daher ist es vielleicht nicht überraschend, dass viele der Schwierigkeiten, denen die Gesellschaft heute gegenübersteht, auch von den Transportunternehmen als ihre größten Herausforderungen gesehen werden. Dazu gehören einige der Hauptthemen, welche die internationale Tagesordnung dominieren, einschließlich Geopolitik, Handel und Umwelt.“

Die Barrieren bei der Einführung von Technologien bestehen fort – wobei die europäischen Transportunternehmen die Kosten und Investitionen als die größten Herausforderungen bei der Einführung von technologiegetriebener Innovation anführen (71 %), gefolgt von einem Mangel an hochqualifiziertem Personal (66 %).

Dies legt nahe, dass die Branche die neuen Technologien und Prozesse noch annehmen muss und erst einmal solide digitale Fundamente geschaffen und Formate harmonisiert werden müssen, ehe die technologiegetriebene Innovation richtig optimiert werden kann. Bei der Eröffnung ihres World Congress in Oman fordert die International Road Transport Union, IRU, die globale Branche zur Entwicklung des digitalen Fundaments für den Transport auf, damit sie voll von der Automatisierung und anderen Innovationen profitieren können.

Die IRU ist der Weltdachverband der Straßentransportwirtschaft und fördert Wirtschaftswachstum, Wohlstand und Sicherheit anhand von nachhaltiger Mobilität von Personen und Gütern. Die IRU wurde 1948 gegründet und ihre Mitglieder und Aktivitäten erstrecken sich auf mehr als 100 Länder. Die IRU erstellte 1949 das TIR-System und verwaltet das System auch weiterhin.

www.iru.org

 

Ähnliche Beiträge