ILS2024 – Ein Event von internationalem Format
Der Internationale Logistik Sommer #ILS2024 – das jährliche Thinktank-Event der Independent Logistics Society (ILS) – bot von 17. bis 19. September 2024 ein hochkarätiges Programm mit inspirierenden Keynotes, spannenden Panels sowie neuen Talk-Formaten. Im mit über 350 Teilnehmer:innen ausgebuchten Live Congress Leoben traf sich die ILS-Community zum Netzwerken und Gedankenaustausch rund um KI, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Logistik.
Die Nummer 1 für Impulse und Ideen, Top-Inhalte, spannende Formate, ein cooles Bühnen-Setting, ein Networking-Event auf höchstem Niveau, Inspirations as its best: Die Independent Logistics Society (ILS) als Veranstalter des Internationalen Logistik Sommers kann auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken und sich über positives Feedback freuen. „Mit unserem Jahresthema Digital Confidence – The Motion of Things & Human Emotion dem Megatrend Konnektivität mit Schwerpunkten in den vier Bereichen Innovation, Mobility & Sustainability, Social Culture, KI & Digitalisierung, haben wir genau den Puls der Zeit getroffen. Brillante Keynotes, Innovationen vom fliegenden Auto über Virtual Twins bis hin zu smarten Arbeitsstationen, spannende Diskurse und Use Cases sowie interessante 360°Talks mit Deep Dive Insights – über 30 Speaker haben die ILS-Bühne im Live Congress gerockt und unser Publikum begeistert“, so ILS Projektleiter Kajetan Bergles, der ein hochkarätiges Publikum aus den unterschiedlichsten Bereichen und Clustern der Wirtschaft, der Forschung und Bildung an der Veranstaltung begrüßen konnte.
Zukunftsreise 2030: Wie KI unsere Welt revolutioniert
Trendforscher, Visionär und Key Speaker Nils Müller, CEO TRENDONE, begeisterte mit einer Zukunftsreise ins Jahr 2030. Die Entwicklung von KI würde rasant voranschreiten. KI sei die größte Erfindung der Menschheit, aber auch die gefährlichste. Bis 2035 könne eine KI eine andere generieren und das könne zu einer Superintelligenz führen – zu einer Intelligenzexplosion, die das Ende der Wissensgesellschaft und ein End of Trust – den Verlust des Vertrauens einläuten würde. Die Transformation, die Geschwindigkeit der exponentiellen technologischen Entwicklung, verändert die Arbeitswelt und stellt Organisationen vor die Herausforderung, sich schneller anzupassen: So sei die Welt im Jahr 2030 geprägt von einer Society 5.0, einer vernetzten Gesellschaft, nachhaltigen Lebensstilen, revolutionären Mobilitätskonzepten und einer hyperindividualisierten Gesellschaft und Kundenwelt. Businessmodelle transformieren in eine Ecosystem Economy, in der Value Networks entstehen und Wertschöpfung nur durch branchenübergreifende Lösungen, Kooperation und Kollaboration möglich ist.
Mobilitätswende zwischen Ideologie und Herausforderungen
Markus Tomaschitz, Chief HR Officer und Unternehmenssprecher von AVL List, hob in seiner Keynote die tiefe Krise der Automobilindustrie hervor. Europa sei die einzige Region die den Verbrenner-Motor mit allen Konsequenzen verboten habe. Der „Point of no return“ in der E-Mobilität sei überschritten, aber politische Rahmenbedingungen, Strafzölle und die Konkurrenz durch chinesische Elektrofahrzeughersteller würden die europäische Industrie stark belasten. Verunsicherte Käufer – „Welche Antriebsart soll ich wählen?“ – und fehlende Ladeinfrastruktur führten zu Kaufzurückhaltung und beeinflussten die gesamte Wertschöpfungskette von OEMs und Zulieferern. Der Übergang zur Elektromobilität werde durch eine unzureichende Infrastruktur und fehlende Energiespeicherkapazitäten erschwert. Entscheidend sei auch die Frage nach der Herkunft der Primärenergie und die Bedeutung von speicherbaren Energiequellen wie Wasserstoff. Europa habe aus ideologischen Gründen einen Mobilitätswende herbeigeführt. Eine Transformation, die nicht ohne breite Wohlstandsverluste umsetzbar ist. Dass das niemand in dieser Deutlichkeit anspräche, sei für einen klugen Kontinent wie Europa nahezu ein Chaos.
KI-Ethik als Schlüssel
KI-Ethik als Kompass für unsere Reise in eine nachhaltige Zukunft: Für Harald Friedl, FH Joanneum, ist KI etwas Sensationelles, eine Vereinfachungsmaschine und zugleich eine Komplexitäts-vermehrungsmaschine. Vereinfacht gesagt sei KI ein hochkomplexes Programm, das Muster erkennen könne, das immer präzisere Wettervorhersagen ermögliche oder den Umstieg auf eine nicht-fossile Wirtschaft unterstütze. Aber jedes Werkzeug hat zwei Seiten. Jede KI könnte massiv missbraucht werden, ein Sicherheitsproblem darstellen. Sprachklone seien in 30 Minuten hergestellt. Wahlen und Demokratien würden durch Fake News gefährdet. KI könne nicht neutral sein, weil es keine Neutralität in der Programmierung gebe. Das heißt, man muss eine Risikoabschätzung machen und sehr genau kontrollieren, wie KI programmiert und trainiert wird und wie die Parameter entsprechend reflektiert werden. Mit KI kann man super tolle Sachen machen. Aber die Kehrseite der Medaille ist die Überwachung. Sicherheit ist ein Riesenproblem, gerade weil KI von Menschen weiterentwickelt würde.
Wie Wandel uns stärkt
Warum Wandel uns so souverän macht. Die vierte Keynote im Themenschwerpunkt Social Culture hielt der Empowerment Speaker Otmar Kastner. Er arbeitete als Manager in verschiedenen Unternehmen und im Umweltministerium im Personalmanagement. Parallel dazu gründete er mit einem Freund ein Kabarett-Duo und später die Firma SAPOMPSCHT, die neue Denkweisen in die Wirtschaft bringen will, um sie menschlicher, freudiger und leichter zu gestalten. „In den Firmen sitzen die Menschen. Auf die haben wir uns konzentriert – auf ihrem bunten Kern, der oft hinter grauen Masken verschwindet“. Herausforderungen sieht er als Chance, um diesen Kern zu entdecken. Er betonte die Bedeutung von Humor, Emotionen und Leichtigkeit, um in Unternehmen eine positive Aufbruchstimmung zu erzeugen und Selbstverantwortung zu fördern. Sein Credo: Jede Herausforderung ist ein Geschenk, das Menschen hilft, ihr wahres Potenzial zu entfalten.
Innovation, Vernetzung, Unternehmenskultur und Digital Confidence
Im Panel Innovation, moderiert von Markus Zottler, Wirtschaftsredakteur der Kleinen Zeitung, diskutierten Nils Müller, KNAPP CEO und ILS-Schirmherr Gerald Hofer, Katja Maria Huber, Expertin für Change und Innovation newPlanet und Leiterin DEBA Austria, Angelika Riedl, Innovation Coach Golden Mind, Christian J. Bodor, Innovation Manager Walter Group, und Mike Reiter, CMO der Leobener Agentur Brainsworld 360° über Innovationskraft und die Transformation der Wirtschaft.
Nils Müller meinte, Deutschland befinde sich an einem Tiefpunkt und müsse sich transformieren. Investitionen in die Halbleiterindustrie und digitale Innovationen seien entscheidend im KI-Wettbewerb. Für Gerald Hofer liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Vernetzung, der richtigen Unternehmenskultur – und vor allem im Menschen. Darüber hinaus würden Veränderungen den Fokus auf den Menschen und seine Innovationen erfordern. Für Katja Maria Huber sind Begeisterungsfähigkeit und klare Werte wichtig, um Innovationen zu fördern. Christian J. Bodor meinte, Innovation brauche Experimentierfreude, aber weniger Regeln. Für Mike Reiter ermöglicht KI effizientere Kampagnen, aber das Handwerkliche bleibe wichtig. Angelika Riedel ist zwiegespalten: Einerseits biete KI viele Chancen und Möglichkeiten, anderseits müsse der Umgang mit KI geschult werden, um digital confident zu werden.
Transformation of Mobility – Challenge Accepted!
Die Transformation der Mobilität stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Wie können Mobilität und Logistik weiterhin funktionieren, wenn Emissionen bis 2050 auf Null reduziert werden sollen? Sind diese Ziele realistisch und welche Technologien sind notwendig, um Wohlstand, Arbeitsplätze und Sozialleistungen zu sichern? Unter der Moderation von Mario Rohracher, Generalsekretär, GSV – Österreichische Gesellschaft für Straßen & Verkehrswesen, diskutierten im Panel powered by Wochenzeitung Verkehr: Markus Tomaschitz, AVL List, Kerstin Draxler, ACstyria Mobilitätscluster, Dora Szalay, e-Fuel Alliance Austria, Christoph Knauder, CEO ALP.Lab, Richard Crombach, PAL-V, und Lars Herzog von Dassault Systèmes.
Tomaschitz meinte, dass der „Point of no return“ in der E-Mobility überschritten sei und die Zukunft der Mobilität von einer Vielzahl an Technologien geprägt sein werde. Europa habe sich und eine Leitindustrie, eine Säule des Wohlstands, unnötigerweise in die Patrouille gebracht. „Europa müsse dringend aufholen, um im globalen Wettbewerb nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Dora Szalay: „e-Fuels sind einfacher zu produzieren, da sie flüssig und leicht zu transportieren sind und ohne neue Infrastruktur sofort im Mobilitätssektor eingesetzt werden können, was die Kosten senkt.“ Allerdings fehle es an klaren, investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen, um das Potenzial auszuschöpfen.
Die Nutzung vorhandener Technologien für E-Fuels sei möglich, so Lars Herzog, aber wer trage die Kosten der Umsetzung? Große Hersteller wie Airbus würden auch an Wasserstoff-Flugzeugen forschen. So wurde ein A380 zu einem Testflugzeug mit Brennstoffzellen und Wasserstofftanks umgebaut. Doch die Technologie sei teuer, komplex und es fehle die Infrastruktur an den Flughäfen. „E-Fuels könnten für die Luftfahrt wichtig werden, weil Batterien wegen ihrer geringen Reichweite und ihres Gewichts problematisch sind“, sagte Richard Crombach. Gerade für fliegende Autos wären leichte und effiziente Energieträger entscheidend.
ALP.Lab unterstützt die Entwicklung und Validierung zukünftiger Mobilitätslösungen, einschließlich Fahrzeugen und Infrastruktur. Christoph Knauder: „Unser Fokus liegt auf der Sicherheit von vernetzten, kommunizierenden, modernen Fahrerassistenzsystemen“. Beim autonomen Fahren müssten rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, etwa im öffentlichen Verkehr oder in der Logistik, um Entwickler, Hersteller und Betreiber gleichermaßen abzusichern. 180 Mitglieder kommen aus der Automobilbranche, 80 sind Luftfahrtzulieferer und 60 aus dem Bahnbereich. Wie ist die Stimmung im Netzwerk des Mobilitätsclusters ACsytria? Einige Unternehmen hätten den Automotive Fokus frühzeitig verlassen und seien in angrenzende Branchen abgewandert, so Kerstin Draxler. Die Steiermark sei eine der innovativsten Regionen Europas, aber die Unternehmen hätten mit hohen Energie- und Personalkosten, Bürokratie und Vorschriften zu kämpfen. Das mache es schwer, innovativ zu sein, um den Standort Steiermark, Österreich, Europa wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Use Cases: Vom virtuellen Zwilling, über das fliegende Auto bis zu KI-gestützter Qualitätssicherung
Use Cases von Dassault Systèmes, PAL-V und syskomp lieferten spannende Einblicke in virtuelle Welten, die Mobilität der Zukunft und zeigten wie kognitive Assistenz- und Bildverarbeitungssysteme helfen, Kosten zu senken und die Qualität zu steigern.
Digitalization with Virtual Twin in Aerospace: Lars Herzog leitet als Director den Bereich Aerospace & Defense Industry Eurocentral bei Dassault Systèmes. „Der virtuelle Zwilling ermöglicht durch Model Based System, Echtzeitdaten, AI, Simulation und IoT optimale Szenarien, Entscheidungen und effizientere Wartungen.“ Von der Idee bis zur Instandhaltung könne mit dieser Technologie der gesamte Produktlebenszyklus abgebildet werden. Ein Beispiel ist die Digitalisierung alter Flugzeuge für das US-Militär, um Ersatzteilprobleme zu lösen.
The Future of Mobility – Drive to Fly: Richard Crombach ist Country Manager Switzerland, Germany und Austria bei PAL-V. Der Traum vom fliegenden Auto ist nicht neu. „PAL-V hat ein Flugauto entwickelt, das bereits bei der EASA (europäische Luftfahrtbehörde) zur Zulassung eingereicht wurde.“ Das Fahrzeug hat zwei Motoren mit je 100 PS, kann 1.200 km fahren und 500 km fliegen. Innerhalb von fünf Minuten wechselt es vom Fahr- in den Flugmodus und spart so bis zu 60 % Reisezeit. Das Konzept soll die Mobilität revolutionieren und Staus vermeiden helfen, indem es den unbegrenzten Luftraum nutzt.
KI-gestützteQualitätssicherung für fehlerfreie Abläufe in der Produktion: Markus Lindner, Director Marketing & Sales bei syskomp gehmeyr und Peter Stelzer, CEO ivii, präsentierten das auf KI-basierte kognitive Assistenzsystem ivii smartdesk und das Bildverarbeitungssystem ivi iriis. Durch einfache Montage an kritischen Prüfpunkten, fehlerfreien Arbeitsabläufen und durch die Systemunterstützung der Werker konnten nachhaltig Kosten gesenkt, die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und die Qualität gesichert werden. „Das Systems liefert ab der ersten Sekunde wertvolle Informationen über Prozessgüte und Taktzeit. Gewonnene Fehlerkataloge unterstützen bei der Prozessdiskussion und reduzieren die Risiken bei der Skalierung zwischen manueller Fertigung und Automatisierung.“
Mit kognitiven Assistenzsystemen dem Fachkräftemangel begegnen
Digital2GO ist eine Plattform, die innovative Technologien zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen anbietet. Im Fokus stehen Lösungen, die einfach zu implementieren sind und sofort Nutzen bringen. Ein starkes Partnernetzwerk unterstützt dabei, darunter ivii mit CEO Peter Stelzer und der intelligenten Arbeitsstation ivii smartdesk.
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Digitalisierungsschritt und dessen Umsetzung ist die Firma RIKA Blechkomponenten. Birgit Matzner, Operations Managerin bei Digital2GO führte mit Ernst Schwarzenbrunner, Leiter für Arbeitstechnik, Prozessmanagement und EDI, und Friedrich Bergmann, Produktionsleiter bei RIKA durch den Use Case. Das Unternehmen mit rund 190 Mitarbeitern nutzt den ivii smartdesk, um die Produktionseffizienz zu steigern. Im Jahr 2018 stand RIKA vor der Herausforderung, komplexe Baugruppen zu produzieren und zu montieren. Es fehlte jedoch qualifiziertes Personal. Qualitätsprobleme und Kundenreklamationen waren die Folge. Auf der Suche nach einer Lösung stieß RIKA auf den ivii smartdesk.
Der ivii smartdesk wurde als Innovationsprojekt in enger Zusammenarbeit mit RIKA entwickelt. Durch die Implementierung dieses Systems ist RIKA nun in der Lage 100 % der Montagetätigkeiten zu überwachen und die Fehlerquote um 90% zu senken. Auch unqualifizierte Mitarbeiter können nun fehler- und angstfrei arbeiten, da sie durch den Prozess geführt werden. Dies hat die Flexibilität im Personalmanagement deutlich erhöht und sichert eine Null-Fehler-Strategie bei Just-in-Time-Lieferungen für die Automotive-Industrie.
Sensationell: THE EVOLUTION STAGE
Auf THE EVOLUTION STAGE diskutierten Susanne Feiel und Manuel Woschank von der Montanuniversität Leoben unter dem Motto „The Evolution of the Logistics Engineer“ mit HTL- Absolventen über die gegenseitigen Erwartungen von Schule, Universitäten und Industrie an zukünftige Ingenieure. Dabei kristallisierten sich Schlüsselkompetenzen heraus, die für das „Engineering of the Future“ unerlässlich sind: Flexibilität, eigenständiges Denken, das Antizipation von Veränderungen und eine konstruktive Fehlerkultur.
Susanne Feiel fasste im 360°Talk zusammen: „Es war sehr aufschlussreich und sehr bereichernd. Deshalb werden wir dieses Format weiterführen.“ Sechs Teams in Leoben, mehr als dreißig weltweit nahmen an der internationalen Challenge teil und arbeiteten gemeinsam an der Zukunft des Ingenieurwesens. Manuel Woschank betonte, dass neben Vorträgen von Schulen, Universitäten und der Industrie das Thema „Engineer your Future“ von den Schülern und Studierenden diskutiert und beleuchtet. „Sie haben großartig gearbeitet und tolle Ergebnisse erzielt“.
Evolutionstreiber: Skills, Netzwerke, Lifelong Learning und Partizipation
Was sind die persönlichen Learnings? In Bezug auf die Digitalisierung, sei es wichtig sich in der Evolutionskette auszutauschen und Schüler und Studenten, aber auch uns selbst, in dieser sich schnell verändernden Welt fit für die Zukunft zu machen. Auch die Bedeutung von Netzwerken zwischen Schulen und Universitäten sowie das lebenslange Lernen in der Industrie wurden betont, um die Zukunft gestalten zu können: Ergebnisse und Ausblick werden in den nächsten Wochen systematisch aufbereitet und präsentiert.
Lehrlinge on Stage
Mentale Stärke und Netzwerke bilden, motiviert und fokussiert Ziele anpacken, die Zukunft gestalten: Mit einem Workshop für Lehrlinge von der Edwin Friesnig GesmbH, KNAPP AG und Pankl Racing Systems startete am ILS2024 ein weiteres Lehrlingsprogramm mit wertvollen Tipps von Viktoria Zinner und ihrem Team von Golden Mind.
Um auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse einzugehen, werden die Lehrlinge über einen Zeitraum von drei Monaten mittels E-Learning, Präsenzworkshops und zwei Persönlichkeitscoachings begleitet, um ihre mentale Stärke und Lerneffizienz zu steigern. Dieser ganzheitliche Ansatz befähigt sie nicht nur, sich klare Ziele zu setzen und selbstbewusst aufzutreten, sondern begleitet sie auch gezielt auf ihrem Weg zur Lehrabschlussprüfung (LAP).
Auf der ILS-Bühne präsentierten die Lehrlinge ihre Erfahrungen aus dem Workshop, ihre Erwartungen und Ziele wie z.B. selbstbewusster und stärker zu werden, Selbstvertrauen zu gewinnen und besser mit Stresssituationen umgehen zu können.
Leadership und Employer Branding neu gedacht
Katja Maria Huber, Leiterin der Innovationsagentur newPlanet und der DEBA Austria, präsentierte in ihrem 360°Talk gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Leaders Campus Workshops Arbeitsmethoden und Ergebnisse sowie Ansätze für modernes Leadership und Employer Branding. DieDEBA, Deutsche Employer Branding Akademie mit Sitz in Berlin, kooperiert mit der WU Wien und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Unternehmenskultur neu zu denken.
Angesichts steigender Komplexität sei es wichtig, Verantwortung zu übernehmen, den Status quo zu erkennen und auf persönliches Wachstum zu setzen. Im Workshop wurden drei zentrale Konzepte erarbeitet: Differenziator (Unterscheidung von anderen), Anker (Veränderungen im Employer Branding) und Driver (Vision als treibende Kraft). Huber führte die Teilnehmer durch eine Design Thinking Reise, um neue Ideen zu entwickeln und Probleme auf Wünschbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit zu analysieren. Die Diskussionen drehten sich um den Umgang mit Veränderungsprozessen, persönliche Weiterentwicklung und die Bedeutung einer starken Unternehmenskultur für den Erfolg zukünftiger Projekte.
BOOKY: Bildungspakete für die Zukunft
Das Magazin BOOKY definiert als Medien-Start-up neue Erzählformen für 6- bis 15-Jährige. „Bildung muss wie ein Paket sein, das Zukunft enthält und in der Gegenwart zugestellt wird“, erklärten Chefredakteurin Tatjana Schröder-Halek und Head of Audio Conor Greeley bei der Präsentation des crossmedialen Projekts. BOOKY verknüpft Microlearning, Journalismus, Literatur und Sounderlebnisse per QR-Code. Bisher wurden über 230.000 Exemplare mit Soundcodes in über 30 Ländern verkauft. In Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien entstand „BOOKY unterwegs“, das an Schulen eingesetzt wird. Ziel ist es: Kindern unabhängig von Herkunft oder Hintergrund Bildung zugänglich zu machen und sie in ihrem Lernprozess zu begleiten.
Logistikhero – Entdecke den Logistiker in dir!
Cornelia Wirthner, Head of Online Media Production, präsentierte in ihrem 360°Talk das neue crossmediale Projekt „Logistikhero“ der Internationalen Wochenzeitung Verkehr. Ziel des Projekts sei es, eine junge Zielgruppe durch Videos und Stories zu erreichen, zu inspirieren und über die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in der Logistik zu informieren.
Wirthner erklärte: „Logistikhero besteht derzeit aus einer Website (logistikhero.at) sowie einem Instagram- und TikTok-Account. Unser Ziel ist es aber, das Projekt deutlich auszubauen. Wir wollen eine Community schaffen, die ihr Wissen teilt, sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam die Zukunft der Logistik gestaltet. Eine Community, die andere vor allem durch Geschichten inspiriert.“ Unternehmen haben die Möglichkeit, Logistikhero als Plattform zu nutzen, um der Logistik ein neues Image zu verleihen und Unsichtbares sichtbar zu machen.
Logistikkette als Verantwortungskette der Zukunft
Um unsere Zukunft aktiv und nachhaltig zu gestalten, braucht es mutige Verantwortung und eine höhere Umsetzungsgeschwindigkeit. Christian J. Bodor, Innovation Manager WALTER Group: „People, Planet, Profit – dafür stehen wir bei LKW Walter und für Innovation und Zukunftsoptimismus.“ Er betonte, dass die Effizienzfrage die grüne Transformation begleitet. Tetjana Wisgrill, Business Development & Sales LKW WALTER, strich die Bedeutung von intermodalen Transportlösungen hervor, die LKW WALTER seit den 80er Jahren anbietet: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, grüne Korridore flächendeckend über Europa zu schaffen.“ Dabei sollen auch der Vor- und Nachlauf mit alternativen Kraftstoffen oder Antrieben nachhaltig gestaltet werden – für eine ganzheitliche grüne Lösung von der Beladestelle bis zur Endladestelle. Trotz des wirtschaftlichen Drucks sieht sie in diesen nachhaltigen Ansätzen ein enormes Potenzial.
KI zwischen Potenzial und Risiko: Deep Fakes, Ethik und die Zukunft der Arbeit
Where Innovation meets KI & Cybersecurity: Im Experten-Talk Knowledge Nexus diskutierten Philipp Trummer, CEO, ITanic und Cybersecurity Experte, Harald Friedl, FH Joanneum, und ILS-Moderator Wolfgang Eder, Online-Trainer, Virtual-Coach und Digital-Founder, unter der Moderation von Mario Fraiß-Kollmanitsch, CEO und Co-Founder FRAISS IT, durchaus kontrovers und mit Publikumsbeteiligung über die Chancen und Gefahren von KI.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf das Thema Deep Fakes gelegt. Philipp Trummer zeigte auf wie KI zur Erstellung täuschend echter Fälschungen eingesetzt werden kann, was vor allem für Finanzabteilungen und sensible Bereiche wie die Logistik große Risiken birgt. Gleichzeitig böten Technologien wie ChatGPT im Marketing oder in der Content Creation neue Möglichkeiten.
Fakes hat es immer schon gegeben
Harald Friedl betonte, dass KI ethische Herausforderungen mit sich bringe, aber auch unverzichtbar geworden sei. Er forderte mehr Bewusstsein für die Gefahren und Chancen der Technologie und betonte die Verantwortung jedes Einzelnen. Schulen und Bildungseinrichtungen müssten junge Menschen darauf vorbereiten, nicht nur Nutzer, sondern auch kritisch denkende Gestalter der Zukunft zu sein.
Wolfgang Eder warf einen Blick auf die Veränderungen in der Arbeitswelt und prognostizierte, dass KI viele heutige Berufe revolutionieren werde. Der Mensch müsse neue „Metakompetenzen“ im Umgang mit KI erlernen, um in dieser digitalen Revolution bestehen zu können. Dies zu vermitteln werde für ihn in den nächsten Jahren sehr spannend werden. Abschließend waren sich die Diskutanten einig: KI ist eine große Chance, erfordert aber einen verantwortungsvollen Umgang, ethische Abwägungen und den Erhalt der menschlichen Kontrolle.
Quelle: LOGISTIK express Journal Intralogistik & E-Commerce 4/2024