WienCont: Neuer Rekord beim Containerumschlag im Hafen Wien

Turmhoch sind die bunten Container im Hafen Wien – einem Unternehmen der Wien Holding – gestapelt. Tausende lagern derzeit auf dem Gelände, bis sie weitertransportiert werden. Noch nie sind so viele Container über den Hafen Wien gelaufen wie im Jahr 2011. Am Dienstag wurde für heuer bereits die 400.000ste Containereinheit von der WienCont umgeschlagen, einem Tochterunternehmen des Hafens Wien und Betreiber des dortigen Containerterminals. Der "Rekordcontainer" reist mit dem Containerzug nach Bludenz. Unterwegs ist der Container der Spedition Gebrüder Weiss für REWE International AG (Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg).

Der Rekord-Container wurde im Beisein von Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner, Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke, der WienCont Geschäftsführung Karin Zipperer und Robert Groiss sowie Jürgen Bauer (Direktor Regionalleitung Ost, Spedition Gebrüder Weiss) und Andreas Bayer (Geschäftsführer von REWE International Lager- und Transport GmbH) verabschiedet.

"Der Rekord beim Containerumschlag beweist einmal mehr die Bedeutung des Hafens Wien für die Wiener Wirtschaft und als schlagkräftige Logistikdrehscheibe im CEE-Raum. Deshalb bauen wir den Hafen Wien auch konsequent aus und haben in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit privaten Partnern rund 150 Millionen Euro investiert, in neue Umschlagseinrichtungen, größere Lagerhallen, den neuen Containerterminal oder eine bessere Verkehrsinfrastruktur sowie den Hochwasserschutz. Bis 2015 stehen nochmals rund 95 Millionen Euro für den weiteren Hafenausbau bereit mit dem Ziel, die Nutzflächen im Hafen Wien zu optimieren, neue Flächen zu schaffen, die Sicherheit zu erhöhen und neue Unternehmen auf dem Areal anzusiedeln", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner.

Verbindungen in die ganze Welt

Pro Woche werden von der WienCont im Hafen Wien rund 100 Eisenbahnzüge voll beladen mit Containern abgefertigt. Diese Zugverbindungen verknüpfen den Hafen Wien auch mit den großen Seehäfen wie Hamburg, Rotterdam oder Bremerhaven. Weitere Züge verbinden den Hafen mit Knotenpunkten in Central Eastern Europe wie Budapest und Bratislava. Und natürlich gehen viele Container vom Hafen Wien aus auch in die verschiedensten Städte in Österreich. Das Netz der Verbindungen wird stetig ausgebaut: So verkehren seit Ende Oktober 2011 zwei Containerzüge wöchentlich vom Hafen Wien in den Hafen Koper. Die Anbindung an den Seehafen Koper bringt für die österreichische Wirtschaft eine enorme Zeitersparnis. Gütertransporte in den Fernen Osten laufen über Koper um sieben Tage schneller als der Transport über einen der Nordseehäfen. Zusätzlich wird die europäische Nord-Süd-Achse über die Wasserstraße Donau mit der Schwarzmeerregion verbunden.

"Neben der Erweiterung der Transportverbindungen in alle Welt rüsten wir den Hafen Wien aber auch hoch, um die Umschlagskapazitäten weiter zu steigern. Eines der Kernprojekte dabei ist die Landgewinnung im Hafen Freudenau. Dabei wird das Hafenbecken um 20 Prozent verkleinert. Auf den so gewonnenen neuen Flächen werden Anlagen für den Warenumschlag per Schiff und Bahn errichtet. Die erste Etappe der Landgewinnung läuft bereits, wobei eine Fläche von 25.000 Quadratmetern dem Wasser im Hafenbecken abgerungen wird", erklärt Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke.

Starkes Wachstum

"Der Containerterminal der WienCont ist das Herzstück des Hafens Wien und das Containergeschäft ist hier in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Im Jahr 2010 war ein Zuwachs von 10 Prozent bei Vollcontainern und 17 Prozent bei Leercontainern zu verzeichnen. Insgesamt wurden 2010 knapp 320.000 Containereinheiten bewegt. Auch das Jahr 2011 läuft hervorragend, wie das Erreichen der Rekordmarke von 400.000 Containereinheiten zeigt. Damit kann für das Jahr 2011 eine Steigerung von über 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 erwartet werden", so WienCont Geschäftsführerin Karin Zipperer.

Neben dem 115.000 Quadratmeter großen Standort im Freudenauer Hafen betreibt die WienCont auch den Containerterminal im Hafen Krems, sowie die Leercontainerdepots in Graz, Wels und Villach. Das Unternehmen bietet ein breites Dienstleistungsangebot in Containerreparatur, Containerhandel und -vermietung, sowie in der Zollabfertigung und dem LKW Vor- und Nachlauf.

Zu den KundInnen der WienCont zählt so gut wie alles, was im weltweiten Logistikgeschäft an Reedereien, Leasingcompanies und Speditionen Rang und Namen hat: von China Shipping über Hapag Lloyd, von Hanjin Shipping bis zu Maersk, Evergreen, Hyundai Merchant Marine und viele mehr.

Containerumschlag läuft auf Hochtouren

"Als WienCont betreiben wir hier im Hafen Wien eines der größten und modernsten Containerterminals und -depots in einem europäischen Binnenhafen. Der im Jahr 2008 eröffnete Terminal ermöglicht durch seine Schwungeinfahrt die Abfertigung eines Zuges schneller und effizienter, da kein zusätzlicher Verschub notwendig ist. Gestützt auf ein leistungsfähiges Equipment und ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem erbringt die WienCont umfassende Dienstleistungen rund um Containerverkehre und macht den Hafen Wien zu einem hocheffizienten Umschlagsplatz für Schiene, Straße und Wasser", so WienCont-Geschäftsführer Robert Groiß.

Die Umschlagseinrichtungen am Containerterminal im Hafen Wien arbeiten auf Hochtouren. Derzeit werden bis zu 1.800 Containereinheiten täglich umgeschlagen, mit Hilfe von sieben Vollcontainerstaplern, acht Leercontainerstaplern und zwei riesigen Kranbrücken. Und die WienCont investiert konsequent in neue Geräte und Umschlagseinrichtungen, um das langfristige Wachstum des Containerumschlags weiter zu stärken und die Marktposition durch perfekten Service weiter auszubauen. Erst seit wenigen Wochen sind zwei völlig neue, riesige Vollcontainerstapler im Einsatz. Elf Meter lang und vier Meter breit sind die Stapler-Riesen. 85 Tonnen bringt jeder von ihnen auf die Waage. Unter der Motorhaube ist die geballte Kraft von 355 PS gebündelt. 15,2 Meter hoch kann so ein neuer Stapler seinen Greifarm ausfahren. Mit Leichtigkeit packt er die voll beladenen Container, um sie übereinander zu stapeln oder auf die wartenden Container-Trucks zu hieven. Und noch ein weiterer neuer Containerstapler – und zwar für Leercontainer – ergänzt seit Anfang Dezember die Umschlag-Flotte der WienCont.

Rekordcontainer reist nach Bludenz

Etwa 80 Prozent aller Stückgutfrachten werden weltweit in Containern transportiert. Im Prinzip gibt es zwei Containergrößen: den 40 Fuß-Standardcontainer, der exakt 12,2 Meter lang, 2,44 Meter breit, und 2,60 Meter hoch ist. Die zweite, kleinere Variante ist halb so groß und wird als 20-Fuß-Standardcontainer bezeichnet.

Bei der 400.000sten Containereinheit, die durch WienCont abgefertigt wurde und nach Bludenz reist, handelt es sich um einen Wechselbehälter, einen sogenannten WAB. Beladen ist dieser mit verschiedensten Waren der Firma REWE International AG. Der Container reist per Bahn bis nach Bludenz und wird dann auf einen LKW umgeladen, der die Waren zu den Filialen und Märkten des Unternehmens im Umland bringt. "Wir gratulieren sehr herzlich zum 400.000sten Container – und freuen uns mit dem Hafen Wien über diese tolle, umweltschonende Entwicklung. Aus Gründen der Nachhaltigkeit setzen auch wir sehr stark auf Containerlieferungen – wir versorgen unsere Märkte im Westen, in Vorarlberg, Tirol und Salzburg, wo möglich über die Schiene. Unsere Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg und Sutterlüty Filialen erhalten so haltbare Produkte und Dinge des täglichen Bedarfs. Das spart nicht nur mehr als 3,3 Millionen LKW-Autobahnkilometer pro Jahr, sondern auch etwa 1,1 Millionen Liter Diesel und Emissionen im Ausmaß von geschätzten 3.000 Tonnen CO2", so Andreas Bayer, Geschäftsführer der REWE International Lager und TransportgesmbH.

Der gesamte Transport erfolgt durch die Spedition Gebrüder Weiss. Der Orange Combi Cargo (OCC) ist ein beeindruckendes Beispiel für die Marktfähigkeit nachhaltiger Logistiklösungen. Seit Januar 2008 pendelt der Zug täglich zwischen Vorarlberg und Wien. "In den vergangenen vier Jahren wurden durch den OCC etwa 50.000 LKW-Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagert", so Jürgen Bauer, Regionaldirektor Ost bei Gebrüder Weiss. Mit über 4.500 Mitarbeitern, 156 firmeneigenen Standorten und einem Jahresumsatz von 978 Millionen Euro (2010) zählt Gebrüder Weiss zu den führenden Transport- und Logistikunternehmen Europas.

Zum Hafen Wien: 11 Millionen Tonnen Güter pro Jahr

Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee, punktet der Hafen Wien mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiff, Eisenbahn und LKW sowie mit der Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Diese Standortvorteile steigern die Bedeutung des Hafens Wien für die Wirtschaft im gesamten CEE-Raum und machen ihn zum idealen Hub zwischen Ost und West.

Quelle: OTS

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